Auf königlicher Strecke verlassen wir die Hauptstadt Unsere Reiseleiterin flicht unterhaltsam Geschichte und Geschichten in das Panorama. Bald erreichen wir den Escorial (UNESCO-Welterbe), von Philipp II. in vornehmem Grau mitten im Grünen erbaut. Wir sehen uns darin um - ein wenig, denn der Renaissancepalast hat 2000 Zimmer. Escorial ist ein kleines hübsches Städtchen mit diesem unglaublichen Klosterkomplex, was wie ein Militär- oder Exerzierplatz anmutet. El Escorial war das Lebenswerk von Felipe II, er versprach seinem Vater am Sterbebett ein Mausoleum zu bauen, ließ lange nach einem geeigneten Platz suchen und dann sollte alles schnell gehen, dauerte allerdings doch 21 Jahre! Der Bau sollte die Allmacht der Katholischen Kirche darstellen, er wollte festhalten an dem Konservativen. Der Bau verschlang Unsummen von Geld, eigentlich alles, danach war Felipe II bankrott und das Mausoleum war nicht mal fertig geworden bis zu seinem Tod.
Es war alles eindrucksvoll: die Bibliothek, die Basilika, 16 Innenhöfe, die Kreuzgänge, die Deckenmalerei, obwohl diese sehr schnell ausgemalt wurden von Luca Giordano, die Zeit drängte, man sagt, er habe sogar mit beiden Händen gleichzeitig gemalt. Die Krypta/das Königliche Pantheon enthält die Gräber des Heiligen Römischen Kaisers Karl V. (der als König Karl I. über Spanien herrschte), Philipp II und vieler weiterer Monarchen Spaniens.
Nach diesem Besuch war uns die Mittagspause sehr willkommen, der Input war doch beträchtlich.
Dann ziehen wir weiter auf landschaftlich schöner Strecke und entdecken den herben Charme des Hochlands. Stiere auf der Weide, Steineichen, an Bergen und Felsen vorbei, bis uns die breite Stadtmauer von Avila (UNESCO-Welterbe) entgegenleuchtet. Wir bezogen unser Hotel innerhalb der Stadtmauer, was sich in einem Palast befindet. Die Heimatstadt der heiligen Teresa erkunden wir zu Fuß. Wir begannen mit der Kathedrale, ein Steinwurf vom Hotel entfernt. in der Kathedrale befand sich unter anderem auch die Suprema - die oberste Leitung der Inqusition. Dann spazierten wir zum Konvent der Heiligen Teresa. Sie wird verehrt: Die heilige Teresa betont , wie wichtig es ist, sich von vielen Dingen zu lösen – von Sünden und Lastern bis hin zu irdischem Besitz . Sie lobt den karmelitischen Lebensstil, insbesondere die „heilige Armut“ – die Strenge, die zu Freiheit und Frieden führt. Wer wollte, konnte noch auf der Stadtmauer spazieren gehen, was in der Abendsonne wirklich wunderschön war mit Blick auf die Altstadt und die wirklich grüne Umgebung!
Wir ließen beim Abendessen in einer urigen Bodega diese Eindrücke nachwirken.