Unser Rundgang durchs königliche Madrid führt zunächst in den Prado, wo unsere Reiseleiterin uns zielstrebig durch den Bilderdschungel lotste. Die drei großen Spanier wollten wir sehen: El Greco, Velázquez, Goya.
Schon das Gebäude an sich ist eine Augenweide. Die Räume ca. 15m hoch und mit beeindruckenden Oberlichtern bieten für die ca. 3000 Gemälde ein einmaliges Ambiente. Begonnen haben wir mit den Niederländern aus dem 16.Jh., die die Ölmalerei erfanden und ihren Bildern eine unglaubliche Strahlkraft gaben. Dem folgte Hieronymus Bosch und seinem Tryitychon "Garten der Lüste", was für ein Gewimmel von Nackten in allen möglichen Positionen. Dann kam das Unglaubliche: die Mona Lisa aus der Werkstatt von Leonardo da Vinci, es ist erwiesen, es ist sein Duktus. Weiter ging es mit El Greco, der zu Lebzeiten nicht zu Ruhm kam, er brachte einen neuen Stil, den Naturalismus hervor, malte expressiv mit viel gelb, rot und blau. Diego Velasquez war der Hofmaler von König Felipe IV, ganz brilliant seine Historienbilder. Er soll sehr arrogant gewesen sein, signierte seine Bilder nicht, El Greco hat auf jedem Bild einen Stein mit einem Zettel gemalt und darauf sein Signet, Velasquez auch aber ohne Signet! Peter Paul Rubens und Tizian sind auch großartig vertreten und Francisco de Goya, berühmt ist sein Bild mit der Königsfamilie von Carlos IV, die hat er genauso gemalt, wie sie wirklich aussahen, er missbilligte die Monarchie und das brachte er damit zum Ausdruck, z.B. positionierte er die Frau des Königs in die Bildmitte und den König stellte er einfältig dar, was er aus gewesen sein soll. Beeindruckend waren seine schwarzen Bilder Pinutras Negras, die er in seinem Wohnhaus auf dem Lande malte.
Ein ganzer Tag würde für dieses Museum nicht reichen, wir müssen wieder kommen.
Bei einem Kaffee im Innenhof ließen wir das Gesehene sacken und freuten uns schon auf den Stadtspaziergang. Auf der Plaza de Mayor war heute viel los - es war Feiertag San Isidro. die Madrilenen hatten Ihre traditionellen Kleider an und rote Nelken im Haar, die Männer karierte Mützen und Westen. Auf einer großen Bühne wurden Volkstänze aufgeführt. Weiterhin bestaunten wir den Königspalast und die wunderbare Aussicht auf die Gärten, die Oper und die Plaza del Oriente.
Die Gruppe löste sich allmählich auf, wir gingen uns erst einmal stärken: in die Casa Nicasio, ein Lokal für Tapas und Paellas, fiel unsere Wahl. Wir aßen eine vorzügliche Paella und ließen es uns gut gehen.