30.08. Meran und MMM Schloß Juval
Eintrag vom 01.09.2020 aus dem Reisefibel-Blog: Reise zu den Messner Mountain Museen in Südtirol (Kathrin Weckwert)
Auch heute machte der Himmel die Schleusen auf, Starkregen gleich beim Einsteigen in den Bus.
Wir ließen uns nicht einschüchtern und freuten uns auf Meran – die zweitgrößte Stadt und die Perle Südtirols. Meran ist umsäumt von hohen Bergen, hat mediterranes Klima, es wachsen Palmen und exotische Pflanzen, es hat herrliche Promenaden und Häuser im Jugendstil. Es ist Kurstadt und bieten den Gästen Thermalbecken zum Entspannen und zur Heilung. Meran ist auch Kulturstadt, hat ein eigenes Orchester, dem oft prominente Dirigenten vorstehen. Auch bedeutende Schriftsteller und Dichter fühlten sich in Meran wohl: Kafka, Th.Mann, Stefan Zweig uvam. verweilten in dieser schönen Stadt. Eigentlich sollte es zu Fuß auf einer Wanderung entlang des Waalweges zum MMM Juval gehen, doch der starke Regen hielt uns davon ab. Wir nahmen den Bus, der die Juvalbesucher zum Schloss bringt, was hoch oben auf dem Berg drohnt. Durch ein Steintor gelangt man zum Eingang der Burg. Diese Tore gibt es auch in Nepal, diese sind sehr niedrig, so dass die bösen Geister nicht durchpassen, die sollen gefälligst auch auf Juval draußen bleiben.
Wir warteten im Burgeingang auf den Beginn unserer Führung, füllten die Namensliste aus, desinfizierten unsere Hände...Im kleinen Burggarten erfuhren wir, wie Reinhold Messner zur Burg kam, dass er im Obergeschoß der Burg wohnt und wie diese aufgeteilt ist. MMM Juval ist dem Mythos Berg gewidmet. Wir finden hier wie in allen Museen Skulpturen aus Nepal und Tibet, die liebevoll platziert sind und sich so wundervoll zum Burg Ensemble fügen. Gleich unten besichtigten wir die Tibetika Sammlung mit einem kunstvollen Wandbehang, der von der Schöpfung bis zum Tod und Widergeburt erzählt. Gebetsfahnen und tibetische Teppiche und Skulpturen entführen uns in eine andere Welt. Sein Expeditionskeller mit Seilen, Bergschuhen, Rücksäcken aber auch mit dem Antarktis-Schlitten schließt sich an sowie ein Vorratskeller mit allerlei eingekochtem Kompott, Gemüse und Marmeladen. Wir stiegen ein Stockwerk höher. Dort finden wir die umfangreiche Abenteuer-Bibliothek Reinhold Messners, die auch sein Arbeitszimmer und sicherlich Lieblingsplatz ist- auch mit einem wundervollen Kachelofen, weiterhin ein Raum mit riesiger Holztafel und ein Raum mit tibetischer Sitzecke, Flügel und vielen buddhistischen Schmuckelementen. Oben in der Burg gibt es noch eine Art Terrasse mit Glasdach, dort gibt es auch Gesprächsabende mit Reinhold Messner und Publikum. Die Burg besticht mit ihrer Schlichtheit und der Kombination aus Erhalt des altes Zustandes mit modernen Ergänzungen.
Der Turm der Burg ist mit einer großartigen neuen Holztreppe ausgestattet, auf jeder Ebene gibt es Bilder zum Thema Berg und Eis zu bestaunen. Wir erfuhren auch, dass Reinhold Messner den Plan zur Umgestaltung der Burg während der Antarktis-Expedition entwickelt hat. Von seinen Expeditionen hat er wohl immer neue Projekte mit gebracht, die er dann in der Zeit bis zum nächsten Aufbruch begann, umzusetzen. Durch das Außengelände der Burg führen kleine Pfade , die mit Eisengriffen gesichert sind, so dass der Besucher auch ein bisschen kraxeln muss. Auf dem Rückweg kehrten wir beim urigen Schloßwirt ein und freuten uns über das herrliche Erlebnis, ein weiterer Höhepunkt unserer Reise. Ab und an riss der Himmel auf und wir konnten den traumhaften Ausblick ins Tal genießen, Apfelplantagen und Weinstöcke soweit das Auge reicht.
Am Abend feierten wir Abschied von unserer Reise zu allen 6 MMM, die gespickt war mit vielen
Eindrücken von Südtirol, mit kulinarischen Genüssen und wunderbaren Begegnungen - das Highlight war natürlich das Treffen mit Reinhold Messner..