Ein großartiger Tag steht uns bevor. Blauer Himmel, Sonnenschein waren schon mal gute Vorboten, denn im MMM Firmian ist das Museum nicht nur Indoor, sondern auch mit großen „Außengelände“ zum Spazieren und Schauen und natürlich der Lagerfeuerabend ist ja auch im Freien.
Auf unserer Busanreise nach Bozen fuhren wir über Kastelruth und und freuten und über die schöne Kulisse. Unser Guide Emmerich erzählte viel über große Persönlichkeiten aus dieser Gegend wie z.B. der Legende Louis Trenker und dem Musiker Giorgio Moroder und über Südtirol ganz allgemein. In Bozen haben wir unseren Stadtrundgang am Walterplatz(Walter von der Vogelweide steht in der Platzmitte auf einem hohen Sockel) begonnen, spazierten durch die kleinen Gassen und Gewölbe, über den Obstmarkt und staunten über das bunte, gepflegte Treiben. Am frühen Nachmittag stand dann das MMM Firmian auf dem Programm, es liegt so anmutend auf der Burg Sigmundskron, alle waren gespannt, denn um 14.30Uhr war unser Treffen mit Reinhold Messner – nur mit unserer Gruppe. Wir saßen mit ihm in einem „Steinkreis“ im Schatten im Burghof und er führte uns in das Gesamtprojekt Messner Mountain Museum ein, Firmian ist das Herzstück der Museen und die anderen 5 Museen sind sozusagen die Satelliten ringsherum. Es war ein ein sehr besonderer Moment, wir hatten ihn „ganz für uns alleine“,Reinhold Messner war in guter Stimmung und wir haben eine sehr private Stunde mit ihm verbracht. Wir durften Fragen stellen und er nahm sich die Zeit, um diese zu beantworten. So z.b. die Frage, ob er Probleme mit dem Altwerden hat, diese hat er ganz klar verneint. Er geht vieles ruhiger an, er muss nicht mehr schnell auf den Berg gehen, das halbe Tempo von früher stört ihn nicht. Er sucht gezielt aus, mit welchen Projekten er sich beschäftigen will, er muss jetzt nicht so viel wie möglich machen und will sich nicht verzetteln. Wichtig für ihn ist, im Geist und Denken klar zu bleiben, dann kann er noch lange so weiter machen – so ähnlich war der O-Ton. Großartig. Die Gruppe ging mit erhabenen Gefühl nun auf den Rundkurs durchs Museum, jeder in seinem Tempo, erst zum Abendessen im Burghof trafen wir wieder zusammen. Auch das war toll, mitten drin in dieser Kulisse war unsere Tafel gedeckt, wir tauschten uns über das Gesehen aus und genossen Wein und gutes Essen.
Im kleinen Theater – auch im Burghof – fand parallel die Verleihung des Paul-Preuß-Preises statt, dieser wir an herausragende Kletterer verliehen, der diesjähriges Preisträger ist Heinz Mariacher. Zu dieser kleinen, feinen Veranstaltung stellte sich das Who is Who der Kletterszene ein: Hans Kammerlander, die Huberbuam, Beat Kammerlander um nur einige zu nennen.
Aber, liebe Freude, der Abend war noch nicht zu Ende, denn um 21.00Uhr begannen der Lagerfeuerabend- Gespräche am Feuer. Im hinteren Burghof gibt es eine große Wiese und an der Burgmauer steht eine kleine Bühne mit einer riesigen Feuerschale. Die Leute strömten und verteilten sich auf der Wiese mit Abstand, breiteten ihre Decken aus, es war eine total entspannte Atmosphäre. Pünktlich kam Reinhold Messner zur Feuerschale, begrüßte und führte die Gäste kurz ein, gab einen komprimierten Abriss über sein Tun und eröffnete dann die Fragerunde. Vom sanften Tourismus in Südtirol, über das Klettern von heute im Vergleich zu früher, ob es Spaß ist oder Schinderei, zum Thema Angst bis zum Leben auf dem Mars wurde ein breites Spektrum an Fragen „abgearbeitet“. Beseelt stiegen wir in unseren Bus zurück nach Wolkenstein, was für ein Tag!