Heute Morgen 08.00Uhr hat Hans Kammerlander unsere Gruppe auf der Terrasse vom Gasthof Moosmair begrüßt. Er hat die Gabe, sofort eine herzliche, entspannte Atmosphäre zu schaffen und die Gruppe in seinen Bann zu ziehen. Unser heutiges Ziel: Wanderung zum Ahornacher Jöchl auf ca. 2200m.
Wir starten direkt vom Hotel aus, welches bereits auf 1300 m liegt. Bis zum Einstieg zum eigentlichen Weg sind wir an verschiedenen Bauernhöfen vorbei gekommen, auch an Hans Elternhaus mit Hof. Er erzählte uns aus seiner Kindheit und spannte den Bogen bis in die Gegenwart. Er schilderte die schwierige Zeit für die Bergbauernhöfe mit den staatlichen Auflagen, Preisdumpings für Milch und Fleisch und der dennoch harten Arbeit.
Unser Weg führte nun steil bergauf und wir kamen gut ins Schwitzen. Sehr häufig sahen wir große Waldflächen mit abgeknickten oder entwurzelten Bäumen - Sturm und Unmengen von Schnee hinterließen ihre Spuren. In den Trinkpausen erzählte Hans immer wieder von seinen großen Expeditionen. Beeindruckt haben ihn immer die Bergvölker, so auch die Hunza in Pakistan, er erzählte mit Freude von deren Stärke und eigenen Willen. Besonders gefreut hat ihn, dass im letzten Winter bei einer nepalesische Expedition zum K2 10 Sherpas den Gipfel bestiegen haben.
Er erzählte vom Verlust seiner Bergkameraden und davon, dass der Berg ihm immer wieder die Freude am Leben gegeben und die Angst vor Tod genommen hat. Im Rückblick auf sein Bergsteigerleben sprach er vom Gipfelglück in seiner Jugend, in seiner Profizeit zählte nur der Gipfelerfolg, was einen großen Druck für ihn bedeutete. Jetzt im Alter kann er wieder genießen und empfindet tiefe Freude, in seiner Heimat unterwegs zu sein.
Die Gruppe hängt an seinen Lippen, auch bei der nächsten Rast an den Schlafhäusern gibt es viel zu erzählen. Der Ausblick ist grandios, schneebedeckte Berge, Blumenwiesen und ein sprudelnde Quelle erfreut uns. Am Ahornacher Jöchl angekommen, zeigt sich ein Ausblick auf die Zillertaler ALpen im Norden und die Dolomiten im Süden. Wir verweilen dort oben, haben den Aufstieg geschafft! Nun geht es immer abwärts über die traumhaft schöne Pojer Alm. In der Jausenstation Roaner Hof halten wir zur Einkehr und genießen eine Erfrischung. Was für ein schöner Tag!