Eine Reise zu den Inseln São Vicente, Santo Antão und Santiago
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Eine Reise zu den Inseln São Vicente, Santo Antão und Santiago

Donnerstag, 21.03. – Lissabon Vom 21. März bis zum 27. März durfte ich mit dem Reiseveranstalter RE...

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Eine Reise zu den Inseln São Vicente, Santo Antão und Santiago

Eintrag vom 21.05.2019 aus dem Reisefibel-Blog: Expertentour Kapverden (Dirk)

Donnerstag, 21.03. – Lissabon
Vom 21. März bis zum 27. März durfte ich mit dem Reiseveranstalter REISEN MIT SINNEN die Kapverdischen Inseln kennlernen. Meine Tour startete mit der TAP Air Portugal ab Düsseldorf via Lissabon auf die Insel São Vicente. Die TAP fliegt mittlerweile täglich von Lissabon nach São Vicente, sodass sich ein Overnight-Stop in Lissabon durchaus anbietet. Nach einer sehr kurzen Pause im stylishen und sehr zentralen Hotel Inspira Santa Marta traf sich die Gruppe zum ersten Kennenlernen um 18:00 Uhr in der Hotellobby, wo wir freundlich von unserem Reiseleiter Jürgen Strohmeier empfangen wurden. Da Jürgen seit Jahren in Lissabon lebt und bereits mehrere Reiseführer verfasst hat (u. a. Dumont), konnte er uns während einer kurzen Stadtführung die schönsten Ecken „seiner“ Stadt zeigen. Das Wetter meinte es gut mit uns und so konnten wir von zahlreichen Aussichtspunkten das herrliche Stadtbild fotografisch festhalten. Abgerundet wurde der Abend in dem sehr angesagten Restaurant PRADO, was sowohl optisch als auch kulinarisch ein echtes Highlight war.

Freitag, 22.03. – Flug nach São Vicente
Nach einer kurzen Nacht wurden wir bereits um 07:00 Uhr am Hotel abgeholt. Der Flug mit der TAP Richtung São Vicente erfolgte um 09:30 Uhr. Nach unserer Ankunft gegen Mittag hat uns unser Reiseleiter Markus Leukel herzlich in Empfang genommen. Er lebt seit Jahren auf São Vicente und seine Begeisterung für die Kapverden spürte man bereits in den ersten Minuten. Nach einem kurzen Aufenthalt in unserem Hotel Don Paco konnten wir während einer Stadtführung zu Fuß einen ersten Eindruck von den bunten Märkten auf Mindelo bekommen. Überall gab es Händler, die ihren Fisch und ihre Gewürze verkauften. Mindelo gilt nicht zu Unrecht als kulturelle Hauptstadt von Kap Verde. Sie ist unter anderem bekannt für seinen farbenprächtigen Karneval, der an den brasilianischen erinnert. Fußläufig zum Hotel gab es eine kleine Bank, sodass wir in der Gruppe unsere Euros gegen Escudos eintauschen konnten. Am Hafen von Mindelo, der ab 1850 eine wichtige Versorgungsstation auf den Transatlantikrouten war und heute als Anlaufhafen von Kreuzfahrtschiffen dient, haben wir einen entspannten Mittagssnack mit Blick auf die ankernden Segelboote eingenommen. Abends haben wir uns mit den Inhabern von REISEN MIT SINNEN Kai Pardon & Heike Alter im Beach-Restaurant zum Abendessen und gemeinsamen Austausch getroffen. Kai & Heike haben ihr Programm und Ihre Firmenphilosophie vorgestellt und uns mit ihrer Begeisterung direkt angesteckt. Nach zahlreichen Drinks und konstruktiven Gesprächen sind wir spät am Abend an der Promenade entlang zu Fuß zurück zum Hotel gelaufen. Es sollte in diesem Kontext noch besonders erwähnt werden, dass wir uns zu keinem Zeitpunkt unsicher auf den Inseln gefühlt haben. Die Menschen sind sehr herzlich und die Kriminalität ist hier nicht höher als in allen anderen Zielgebieten, die von Touristen besucht werden.

Samstag, 23.03. – Fähre nach Santo Antão
Nach einer erneuten kurzen Nacht, welche zugegebenermaßen meinem durchaus liebenswerten, aber schnarchendem Zimmernachbarn geschuldet war, sind wir früh morgens mit der Fähre von Mindelo nach Santo Antão übergesetzt. Die Fährverbindungen zwischen den Inseln sind erstaunlich pünktlich und so konnten wir es uns, wie zeitlich geplant, in entspannter Atmosphäre auf dem Außendeck gemütlich machen und die ersten Sonnenstrahlen genießen, die sich bereits über den Bergwipfeln zeigten. Erstes Naturhighlight dieses Tages war die Wanderung zum Cova-Krater, einem nicht mehr aktiven, vulkanischen Krater. Bereits die Fahrt über die alte Passstraße hinauf in die Berge zum Ausgangspunkt der Wanderung war ein Erlebnis. Die Talsohle des Kraters wird heute landschaftlich genutzt, da der Boden aufgrund der Mineralien sehr fruchtbar ist. Die 30-minütige Wanderung führte uns über einen steinigen, aber moderaten Anstieg hinauf zum Kraterrand. Der Blick vom Kraterrand in das saftig grüne Ribeira do Paùl Tal war grandios. Wir haben das traumhafte Panorama für erste Gruppenfotos genutzt. Leider sind jedoch die ersten Versuche mit dem „Selfie-Stick“ missglückt, was aber im Nachhinein für viel Gelächter gesorgt hat. In dem weiten Tal wird auch Zuckerrohr angebaut, aus dem der einheimische Zuckerrohrschnaps „Grogue“ gebrannt wird. Eines unserer Gruppenmitglieder hat sich wohl bewusst hinter die Gruppe zurückfallen lassen, um mit einer einheimischen Wandergruppe diesen zu verköstigen. Nicht nur das Tal war beim Abstieg vernebelt, auch dessen Sinne schienen so tief zu hängen, wie die Wolken, die sich über den Bergkamm schoben. Glücklicherweise war der herabführende Eselspfad auch bei diesen Wetterverhältnissen immer gut zu erkennen, sodass wir alle wieder sicher an der Ausgangsstation angekommen sind. Nachmittags führte uns der Weg nach Ponta do Sol, einem kleinen, charmanten Fischerdörfchen, in dem wir unser, durchaus ansprechendes, Hotel Tiduca bezogen. Dank Markus konnte ich nun auch erstmals ein Einzelzimmer (mit seitlichem Meerblick) beziehen, in dem ich bis zu unserem Treffen zum Abendessen eine entspannte Stunde auf dem Balkon verbracht habe. Nach Besichtigung des kleinen, aber netten Hotels „Musica do Mar“, in dem der Name Programm ist, haben wir uns zu einer Weinprobe auf der Veranda des Hotels eingefunden. Markus hat auch hier seine Expertise einfließen lassen und uns viel Hintergrundwissen zu den gereichten Weinen vermittelt. Das köstliche und umfangreiche Abendessen im Anschluss haben wir im hauseigenen Restaurant eingenommen. Schon während des Abendessens wurden wir von lokalen Musikern, die sich auf der Veranda platzierten, musikalisch begleitet. Nach und nach verlagerte sich die Gruppe wieder nach draußen und tanzte beschwingt vom Alkohol und der Musik auf dem Platz vor dem Hotel. Unser Guide Markus Leukel, der ein begnadeter und leidenschaftlicher Musiker ist, lies es sich nicht nehmen, mit den Lokals zu jammen. Die Stimmung hätte nicht besser sein können und so fielen wir spät, aber glücklich gegen Mitternacht ins Bett.

Sonntag, 24. März – Bergpanoramen & Me(e)hr
Unser heutiges Ziel für den Vormittag lautete Fontainhas. Auf alten Eselswegen führte uns unser Weg entlang der bezaubernden Steilküste. Wie bestellt, kreisten in Sichtweite Delfine, um das Naturschauspiel noch zu verstärken. Nach einer entspannten Wanderung erreichten wir nach etwa einer Stunde unser Ziel. Schon vor der letzten Biegung sahen wir das Bergdorf in der Ferne. Die Gebäude schienen im Felsen zu schweben und die Häuser hoben sich durch den bunten Farbanstrich dezent vom Hintergrund ab. Die Kameras wurden gezückt und wir schossen weitere Erinnerungsfotos für daheim. Da unser Zeitplan gut getaktet war, fuhr uns der Fahrer auf derselben Passstraße zurück, auf der wir hoch gewandert sind. Diese Fahrt war zugegebenermaßen nichts für schwache Nerven, da die Klippen teilweise hunderte Meter abfielen. Die Aussicht entschädigte jedoch für die gelegentliche Anspannung. Nach zahlreichen Kurven und Passstraßen erreichten wir nach ca. zweistündiger Fahrt den kleinen, verschlafenen Ort Cruzinha, in dem sich auf der Meerseite das, zurzeit noch im Bau befindliche, Eco Hotel Mont e Mar befindet. Die Lage dieses Eco Resorts könnte nicht besser sein. Die kleinen, weißen Bungalows sitzen wie kleine Farbtupfer am Berghang und eröffnen jedem zukünftigen Besucher einen spektakulären Ausblick auf Küste und Meer. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sowie Natur per excellence sucht, wird hier genauso fündig, wie der Urlauber, der aktiv wandern oder Mountainbiken möchte. Das (nachhaltige) Konzept hat uns alle überzeugt und wir sind uns unisono einig, dass wir alle wiederkommen möchten, sobald das Projekt fertiggestellt ist. Im Anschluss an den beeindruckenden Besuch stärkten wir uns auf dem Dorfplatz mit einem kleinen Picknick. Einige von uns nutzten den kurzen Break, um einer kirchlichen Veranstaltung beizuwohnen, in der mehrstimmig musiziert wurde. Gänsehaut pur! Gegen 16:00 Uhr nahmen wir erneut die Fähre, die uns zurück zu unserer ersten Insel São Vicente brachte. Am Abend hat uns unser Guide Markus zu sich nach Hause eingeladen. Seine kapverdische Frau, die eine begnadete Köchin ist, bekochte uns fantastisch mit den köstlichsten Dingen und Markus sorgte an der Percussion mit seiner musikalischen Begleitung an der Gitarre und Gesang für den Höhepunkt des Tages, wenn nicht sogar der ganzen Reise. Wir alle klatschen und summten mit und wünschten uns, dass dieser musikalisch-kulinarische Abend nicht enden mag. Wir übernachteten erneut im Hotel Don Paco, wo wir alle glücklich und erschöpft nach einem langen, aber außergewöhnlich erlebnisreichen Tag in den Schlaf fielen.

Montag, 25. März – Mindelo & Weiterreise nach Santiago
Am Morgen des vorletzten Tages besuchten wir die wichtigsten Hotels in Mindelo: Das Hotel Oasis Porto Grande (minimalistisch, stylish mit Pool), das Boutique Hotel Kiras, die Terra Lodge sowie das Residencial Mindelo. Besonders hervorheben möchte ich, und das ist selbstverständlich rein subjektiv, die sehr coole Terra Lodge, von der man einen fantastischen Blick auf Mindelo genießt und die fast ausschließlich aus Holz konstruiert wurde. Zudem gibt es in der Anlage einen kleinen, aber feinen Pool. Das charmante Hotel Kiras hat mich besonders begeistert, da es von einer (deutschsprachigen) Kapverdianerin mit viel Liebe betrieben wird. Es hat eine schöne Dachterrasse und kleine, individuell gestaltete Zimmer. Nach unseren Hotelbesichtigungen empfingen uns Heike und ihr Kollege Simon von REISEN MIT SINNEN in ihrer Vista Verde Tours Zentrale in Mindelo. Die beiden haben uns während eines informativen und kurzweiligen Workshops alle relevanten Infos zu den Kapverden und zu dem Produktportolio von REISEN MIT SINNEN und Vista Verde Tours vermittelt. Abgerundet wurde der Workshop mit dem klassischen Gericht Cachupa, mit dem wir uns für den weiteren Reiseverlauf an diesem Tage stärken konnten. Am frühen Nachmittag machten wir uns schließlich auf den Weg zum Flughafen auf São Vicente, wo wir uns leider von unserem tollen Reiseleiter Markus verabschieden mussten. Nach einem 45-minütigem Flug erreichten wir schließlich die Insel Santiago, wo wir von unserem Kapverdischen local Guide Antonio herzlich empfangen wurden. Antonio hat sich eigenständig Deutsch beigebracht und arbeitet im Auftrag von Vista Verde Tours. Antonio hat uns über das historische Plato der Hauptstadt geführt und mit uns die wichtigsten Hotels auf der Insel besichtigt. Santiago ist sicherlich die „afrikanischste“ Stadt der Kapverden, was sich bei einem Stadtrundgang jederzeit widerspiegelt. Wir beenden den Abend in dem Musikrestaurant „Qunital da Musica“ mit reichlich Vino und lokalen Rythmen. Die Stimmung ist sicherlich so ausgelassen, weil wir spüren, dass sich die Reise langsam zu Ende neigt und wir den letzten gemeinsamen Abend verleben.

Dienstag, 26. März – Das grüne Tal Ribeira Grande und das Weltkulturerbe Cidade Velha
Der letzte Tag vor unserer Rückreise am Abend führte uns in das grüne Tal Ribeira Grande. Die Wanderung vom Plateau hinab in das sehr grüne und von Palmen gesäumte Tal war sicherlich einer der Höhepunkte der Reise. Auf dieser Wanderung war festes Schuhwerk unumgänglich, da es zum Teil über steile Stiege und Geröllartige Passagen vorbei an Grogue Brennereien Richtung Cidade Velha ging. Cidade Velha ist seit 2009 Weltkulturerbe. Noch immer steht im kleinen Zentrum der historische Pranger, an dem die Portugiesen ihre Sklaven verschifft und weiterverkauft haben. Trotz der unrühmlichen Geschichte ist das Stadtbild des kleinen Ortes mit den einsamen Fischerbuchten sehr hübsch. Von fast allen Seiten bietet sich ein toller Blick auf die aufragenden Berge. Anschließend fuhren wir über die Berge nach Rui Vaz, wo wir ein Mittagessen mit Zutaten aus dem heimischen Garten (Cachupa in einer etwas abgewandelter Variante) genießen konnten. Zum Essen durfte selbstverständlich der heimische Grogue nicht fehlen. Nach dem Mittagessen ging es über Assomada nach Tarrafal. Der Behauptung, dass der Strand von Tarrafal der schönste von Santiago sei, konnten wir definitiv zustimmen. Nach einem kurzen Stop mit Vino im King Fisher Village, welches ab diesem Sommer in drei Teiletappen zu einem sehr coolen Hotelkomplex bis 2021 umgebaut wird, konnten wir aufgrund des knappen Zeitfensters für eine knappe halbe Stunde den herrlichen Strand von Tarrafal für einen kurzen Badestopp nutzen. So langsam hieß es „Abschied nehmen“. Die zweistündige Rückfahrt brachte uns zu unserem Hotel Pestana Tropico, wo wir uns ein letztes Mal frisch machen konnten und unser finales gemeinsames Abendessen vor der Rückreise einnahmen. Die Rückreise erfolgte um 01.15 Uhr mit der TAP via Lissabon zurück nach Düsseldorf bzw. zu anderen Destination (Zürich, Hamburg, Frankfurt).

Für wen sind die Kapverdischen Inseln geeignet?
Die Kapverdischen Inseln sind aufgrund ihrer Vielseitigkeit ein Reiseziel für Wanderer, Mountainbiker, Wassersportler und Erholungssuchende gleichermaßen. Die Kapverden lassen sich aufgrund der guten Anbindung mehrmals wöchentlich von Deutschland aus anfliegen und die Inseln sind wunderbar untereinander zu kombinieren, sodass man durchaus einen Badeaufenthalt auf den Inseln Boa Vista oder Sal im Anschluss an eine Aktivwoche einbauen kann.

Warum Reisen mit Sinnen?
Das Wort Nachhaltigkeit ist momentan in aller Munde. Nur wer bzw. welcher Reiseveranstalter lebt es wirklich konsequent? Ich habe das Team von Reisen mit Sinnen als einen Veranstalter erlebt, der tatsächlich einen schonenderen, bewussten oder nachhaltigeren Tourismus betreibt. Heike Alder und Kai Pardon leben mit ihrem Team nach dieser Philosophie und Sie übernehmen Verantwortung für das, was sie tun. Das zeigt unter anderem das Konzept des neuen Eco Retreats auf Santo Antao. Hier werden lokale Handwerker beschäftigt, Regenwasser wird gefiltert und wiederverwendet. Produkte werden zukünftig von lokalen Produzenten bezogen u.v.m. Seit 2009 ist REISEN MIT SINNEN mit dem Corporate Social Responsibility-Siegel (CSR) zertifiziert und das sogar als einer der ersten Reiseveranstalter in ganz Deutschland. Ich bin überzeugt, dass wir alle mit ein wenig Bewusstsein im Tourismus etwas bewirken können. Ich bin von dem Veranstalter sehr überzeugt und freue mich, meinen Kunden zukünftig ein tolles Reiseprodukt vermitteln zu können.

Fazit:
Mich haben die Kapverdischen Inseln aufgrund Ihrer Diversität sehr begeistert. Die Menschen sind sehr freundlich und aufgeschlossen und die Musik ist allgegenwärtig. Wer ein individuelles Reiseziel sucht, welches bis auf Boa Vista und Sal noch am Anfang des Tourimusbooms steht, der wird hier sicherlich fündig. Ich mag die Kombination von Natur und Meer und das ohne ausufernden Massentourismus. Auf den Kapverden wird das Motto „No Stress“ gelebt und gerade das macht den Reiz dieser zauberhaften Inselkette aus. Ich werde definitiv wiederkommen und freue mich schon jetzt darauf, meinen Kunden dieses wunderschöne Reiseziel näherzubringen.

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